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People | 08.06.2022

„Wir schaffen Mehrwert für die Gesellschaft“

Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ, spricht im Interview über das herausfordernde Wirtschaftsumfeld sowie die Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit und erläutert, was die RLB OÖ als Arbeitgeber auszeichnet.

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© RLB OÖ / Werner Harrer

Bankgeschäfte sind Vertrauensgeschäfte. Vor allem in turbulenten Zeiten ist es ganz wichtig, einen starken und stabilen Partner an der Seite zu haben. „Daher stehen Kundennähe und der persönliche Kontakt bei der Raiffeisenlandesbank OÖ und den oberösterreichischen Raiffeisenbanken im Mittelpunkt“, wie Generaldirektor Heinrich Schaller im Gespräch mit der OBERÖSTERREICHERIN versichert.  

 

OBERÖSTERREICHERIN: Herr Generaldirektor, die heimische Wirtschaft durchlebt turbulente Zeiten: Coronapandemie, Krieg in der Ukraine, steigende Inflation. Wie läuft das Jahr 2022 für Oberösterreichs Unternehmen bisher? 

Heinrich Schaller: Zu Jahresbeginn waren starke Aufschwungtendenzen spürbar. Ob sich dieser Trend fortsetzen kann, ist aktuell nicht seriös zu prognostizieren. Oberösterreichs Unternehmen sind gut aufgestellt, aber es gibt derzeit viele Unsicherheitsfaktoren: Wir sehen ein schwieriges Umfeld aufgrund von Engpässen in den Lieferketten, der massiv steigenden Inflation und der Energiepreise. 

Wie geht es der Raiffeisenlandesbank OÖ selbst in diesem Umfeld? 

Wir haben Ende April eine hervorragende Jahresbilanz für 2021 präsentiert. Die Bilanzsumme hat 2021 erstmals die 50-Milliarden-Euro-Schwelle überschritten, beim Jahresüberschuss vor Steuern verzeichnen wir starke Zuwächse. Die Raiffeisenlandesbank OÖ erweist sich auch in turbulenten Zeiten als starker, stabiler Partner für die Kunden. 

Wie profitieren davon konkret Firmenkunden? 

Bankgeschäfte sind nach wie vor Vertrauensgeschäfte, weshalb wir Kundennähe und persönlichen Kontakt in den Mittelpunkt stellen. Die Raiffeisenlandesbank OÖ ist dabei in der Lage, Impulse, Ideen und Vorhaben ihrer Kundinnen und Kunden mit Bankdienstleistungen, die weit über das übliche Maß hinausgehen, zu unterstützen. Gemeinsam mit den oö. Raiffeisenbanken waren wir im Vorjahr einmal mehr die stärkste Förderbank in Österreich. 

Persönliche Beratung ist auch bei Privatkunden wichtig – unter anderem, wenn es um die Veranlagung geht. Was raten Sie aktuell?

Höhere Erträge ganz ohne höheres Risiko gibt es nicht, deshalb ist eine persönliche Beratung – abgestimmt auf die individuellen Voraussetzungen – besonders wichtig. Der Aktienmarkt spielt beim Anlageverhalten in Österreich noch immer eine untergeordnete Rolle, ist aber bei einem längerfristigen Veranlagungshorizont eine attraktive Möglichkeit zur Ergänzung im Portfolio.

Ein zunehmend wichtiges Kriterium bei der Geldanlage ist auch das Thema Nachhaltigkeit.

Bei unseren Kundinnen und Kunden ist das Interesse an nachhaltigen Investments sehr groß. Die KEPLER-FONDS KAG, Fondstochter der Raiffeisenlandesbank OÖ, leistet hier bereits seit vielen Jahren mit innovativen Produkten Pionierarbeit. Vom gesamten Kundenvolumen von 18 Milliarden Euro entfallen bei KEPLER bereits rund drei Milliarden Euro auf nachhaltig gemanagte Investments, davon 1,2 Milliarden auf Publikumsfonds für Privatanleger. 

Nachhaltigkeit ist ja in allen Lebensbereichen ein großes Thema. Die Raiffeisenlandesbank OÖ hat im Vorjahr eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Welche Eckpunkte umfasst diese? 

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie orientiert sich an drei Dimensionen: Ökologie, Soziales und Ökonomie. Entscheidend dabei ist die harmonische Gleichbehandlung von sozialer Verantwortung, wirtschaftlichem Erfolg und Umweltbewusstsein. Nur so können wir einen langfristigen Beitrag für die Gesellschaft leisten und Mehrwert über Generationen schaffen. Dabei stehen im Sinne eines konsequenten Wachstumskurses unsere Zielvorgaben mit Nachhaltigkeit im Einklang.

Die Raiffeisenlandesbank OÖ plant aktuell den Neubau ihrer Zentrale in Linz. Setzen Sie auch dort das Thema Nachhaltigkeit um?

Unser geplanter Neubau ist ein Vorzeigeprojekt im Sinne von Nachhaltikeit und Ressourcenschonung. Als Nullenergiegebäude konzipiert, wird sämtliche Energie, die für Heizen, Strom etc. gebraucht wird, selbst erzeugt. Mit der Inbetriebnahme von neuen E-Ladestationen und einer Photovoltaikanlage wurden 2021 aber bereits auch am bestehenden Standort wichtige Infrastrukturmaßnahmen gesetzt.

Aber nicht nur der Megatrend Nachhaltigkeit, sondern auch die Digitalisierung verändert unser Leben auf vielfältige Weise. Wie wirkt sich das auf den Arbeitsalltag in der Raiffeisenlandesbank OÖ aus?

Die Pandemie hat einerseits die Digitalisierung weiter beschleunigt. Andererseits hat sie uns gelehrt, noch flexibler zu sein und auf sich ändernde Rahmenbedingungen rasch zu reagieren. Jetzt ist Homeoffice ein nicht mehr wegzudenkender Teil unserer neuen digitalen und agilen Arbeitswelt. Langfristig sind zwei Tage Homeoffice pro Woche realistisch.

Für viele entscheiden diese Soft Facts neben Homeoffice etwa auch Selbstverwirklichung oder Weiterbildungsangebote – über die Attraktivität eines Arbeitsgebers. Wie punkten Sie hier noch bei Potenzialträgern?

Wir sehen in Bewerbungsgesprächen klar, dass Rahmenbedingungen und Zukunftsperspektiven eine wichtige Rolle spielen. Leider haben viele noch ein veraltetes Rollenbild von Mitarbeitern in einer Bank vor Augen. In der Raiffeisenlandesbank OÖ gibt es viele spannende Aufgabenbereiche, etwa im Bereich Digitalisierung. Die Personalentwicklung und Kompetenzförderung ist ein wichtiger Schwerpunkt unserer Unternehmensstrategie: Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern individuelle Perspektiven und setzen auf Vertrauen, Eigenverantwortung und ein gutes Miteinander – das zeichnet die Raiffeisenlandesbank OÖ als Arbeitgeber aus.