People | 16.02.2022
Jaschareien
Johann Jascha, 1942 im Innviertel geboren, zählt zur Avantgarde der österreichischen Kunstszene, was auf seine Happenings in den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren zurückzuführen ist. Anlässlich des 80. Geburtstages des Künstlers, der auch mit seinen Schrei-Aktionen auffiel, zeigt die OÖ Landes-Kultur GmbH frühe performative
Arbeiten. Diese richteten sich gegen den etablierten Kunstbetrieb und die verknöcherten Strukturen an der Kunstuniversität in Wien. Obwohl Jascha bis heute performative Aspekte in sein Werk integriert, endete die Phase seiner exzessiven Happenings 1975. In der Ausstellung im Schlossmuseum Linz sind Fotos, Filme und Relikte seiner Aktionen zwischen 1969 und heute zu sehen.
Der Schrei, sein Markenzeichen.
Erstmals schockierte der aus Mettmach stammende Aktionskünstler Anfang der 1970er-Jahre durch seine wilden Stör- und Schrei-Aktionen. Aufsehen erregte er im Rahmen der Ausstellung „Inklusivität“ im Atelier von Helmut Zobl, als er laut schreiend die Gummihaut seiner „Klogebärmuschel“ aus Gips durchstieß. Der Schrei als „international verständliches extremes Ausdrucksmittel“ wurde zu einem Markenzeichen seiner Performances.
Antiästhetik.
Zur Gruppe „Salz der Erde“ schloss er sich mit Timo Huber, Bertram Mayer, Hermann Simböck, Wolfgang Brunbauer und Günter Matschiner zusammen. Jaschas Hauptbeitrag war sein Environment Schöner Wohnen – eine Huldigung des Antiästhetischen mit Relikten seiner Aktionen, Kunstwerken, Essensresten und Abfällen des täglichen Lebens, die er über Jahre sammelte. Neben seinen Performances vor Publikum entstanden zwischen 1969 und 1975 zahlreiche Inszenierungen seines eigenen Körpers für die Kamera.
Eröffnung.
Eröffnet wird die Schau am Donners-
tag, 24. Februar 2022, um 19 Uhr im Schlossmuseum Linz. Eine Anmeldung mit dem Kennwort „Jaschareien“ ist bis 22. Februar erforderlich, per E-Mail an [email protected]