People | 01.10.2020
Frauen machen Mut
Brustkrebs ist in Österreich und in Europa die häufigste Krebserkrankung der Frau. Jede achte Österreicherin erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Die Diagnose kommt für die Betroffenen meist völlig unerwartet und von einem Tag auf den anderen ist nichts mehr so wie es war. Neben der kräfteraubenden Therapie breiten sich vor allem auch Angst, Unsicherheit, Hoffnung und Verzweiflung aus. Die meisten Patientinnen holen sich bei den Krebshilfe-Beraterinnen in ganz Österreich Informationen und Unterstützung und/oder schließen sich der geschlossenen Facebook-Gruppe „Brustkrebs Österreich“ an. Nicht zuletzt, um mit den nachvollziehbaren Ängsten besser umgehen zu können und neuen Mut zu schöpfen.
Reinerlös an Krebshilfe.
Im Mittelpunkt des neuen Buches „Mutmacherinnen“ erzählen zwölf Frauen, stellvertretend für Tausende Frauen, ihre Geschichte und ihre Erfahrung mit der Erkrankung. Der Reinerlös des Buches geht an die Österreichische Krebshilfe zur direkten Hilfe und Unterstützung von Brustkrebspatientinnen.
„Zeigen, dass keine mit ihrer Krankheit alleine ist.“
Doris Kiefhaber ist seit 2001 Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe. Nur ein Jahr später startete sie die Pink Ribbon Aktion Österreich. Helfen zu dürfen und zu können, ist für die 58-Jährige ein Privileg. Menschen auf Lebensabschnitten begleiten zu dürfen, erfüllt sie mit Demut und Dankbarkeit.
Im Buch „Mutmacherinnen“ gehen zwölf Frauen ganz offen mit ihrer Krebserkrankung um. Wie wichtig ist Offenheit?
Es soll und muss jeder Patientin selbst überlassen sein, wie offen sie mit der Erkrankung umgeht. Wir raten weder zu dem einen noch dem anderen, zeigen aber Vor- und Nachteile auf. Für welchen Weg sich Patientinnen auch immer entscheiden, wir begleiten sie auf diesem Weg und stehen für alle Fragen zur Verfügung. Die zwölf Mutmacherinnen haben den Weg der Offenheit gewählt und wollen anderen Patientinnen Mut machen. Ihnen zeigen, dass keine Frau mit ihrer Geschichte allein ist, dass es wichtig ist, Unterstützung anzunehmen, sich untereinander auszutauschen und trotz Rückschlägen, nie die Hoffnung und Lebensfreude zu verlieren.
Was war Ihnen und dem Team bei der Gestaltung des Buches wichtig?
Für uns war wichtig, dass sich jede Mutmacherin bei den Interviews wohlfühlt, dass sie Freude daran hat, ihre Geschichte zu erzählen und mit der Öffentlichkeit zu teilen. Diese wunderbaren Frauen stehen stellvertretend für so viele Tausende, die jährlich mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert sind und brutal aus der Leichtigkeit des Lebens gerissen werden. Sie zeigen auf, wie verschieden ihre Geschichten sind, aber auch, wie entschlossen sie alle sind, sich von der stets präsenten Angst nicht die Lebensfreude rauben zu lassen.