Bettina Zopf: Starke Stimme für die Landwirtschaft

Sie ist Nebenerwerbslandwirtin, Bezirksbäuerin von Gmunden und Nationalrätin

4 Min.

© Edmund Brandner

Als Nebenerwerbslandwirtin, Bezirksbäuerin von Gmunden und Nationalrätin setzt sich
Bettina Zopf (49) für die Belange der Bäuerinnen und Bauern im Land ein. Vor allem die überbordende Bürokratie ist der zweifachen Mutter und erfahrenen Gewerkschafterin ein Dorn im Auge.

Bettina Zopf ist ein Allroundtalent

Bettina Zopf ist vor allem eines: eine Frau, die anpacken kann. Sei es auf ihrer kleinen Nebenerwerbslandwirtschaft in der Reindlmühl, als Bezirksbäuerin von Gmunden oder als Arbeitnehmervertreterin und Gewerkschafterin.

Die Zweifachmama, die sowohl im Bauernbund als auch im ÖAAB stark verankert ist, hat sich vor allem auch als geschickte Netzwerkerin einen Namen gemacht und setzt sich seit mehr als 20 Jahren für ihren Berufsstand ein.

Seit 2019 als Nationalrätin tätig

Kein Wunder, dass sie 2019 als Nationalrätin (ÖVP) ins Parlament nach Wien geholt wurde, wo sie im Ausschuss für Arbeit und Soziales besonders darauf achtet, dass nicht auf die Bäuerinnen und Bauern vergessen wird.

Bettina Zopf im grossen Interview

Von der ersten Rede im Nationalrat bis hin zur Liebe zu Pferden und ihrem Kampf gegen überbordende Bürokratie, im Interview gibt uns die sympathische Bäuerin, Politikerin und Jägerin einen Einblick in ihr erfülltes Leben.

Frau Zopf, was hat Sie dazu bewogen, nach der Ausbildung zur Bürokauffrau eine weitere zur Land- und Forstwirtschaftlichen Facharbeiterin zu machen?
Ich habe die Landwirtschaft von meinen Eltern übernommen, dazu brauchte es eine Eignung und eine landwirtschaftliche Ausbildung. 

Wie darf man sich diesen landwirtschaftlichen Betrieb vorstellen?
Unser Betrieb war zeit meines Lebens eine Nebenerwerbslandwirtschaft und ich sage gerne, dass wir Kultur- und Landschaftspfleger sind.

Anfangs habe ich die Landwirtschaft intensiver betrieben, aber irgendwann stand ich vor der Entscheidung, entweder mehr in Richtung Landwirtschaft zu gehen oder diese als Nebenerwerb zu führen.

Mein Mann und ich haben uns dann für den Nebenerwerb entschieden, da wir zu wenig Eigengrund haben, um wirklich davon leben zu können. Aktuell haben wir Pferde und Hühner, früher hatten wir hin und wieder auch Schweine. Es ist ein reiner Selbstversorgerbetrieb. 

Nicht auf den Mund gefallen. Seit 2019 ist Bettina Zopf Abgeordnete im Nationalrat und vertritt im Ausschuss für Arbeit und Soziales die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern. © Josef Garda

Sie sind schon lang in der Interessenvertretung tätig und seit fünf Jahren auch Nationalrätin. Was motiviert Sie, sich für Menschen einzusetzen?
Meine Motivation ist, für die nächsten Generationen ein lebenswertes Österreich zu erhalten. Dazu möchte ich einen Beitrag leisten, darum bin ich in der Politik.

War es geplant, in die Bundespolitik zu gehen?
Ich konnte mir zwar immer vorstellen, politisch aktiv zu sein, da auch Interessenvertretung viel mit Politik zu tun hat, aber auf die Idee, in der Bundespolitik zu kandidieren, wäre ich nicht gekommen.


Als ich gefragt wurde, ob mich das interessieren würde, habe ich zugesagt und erhielt 2019 den Listenplatz zwei. Durch das gute Wahlergebnis kam ich tatsächlich in den Nationalrat.

Wie herausfordernd ist Ihre Tätigkeit als Nationalrätin?
Durch meine Tätigkeiten hatte ich immer schon mit vielen Menschen zu tun und ich bin auch nicht auf den Mund gefallen. Aber es ist noch einmal eine ganz andere Nummer, wenn man nach Wien ins Parlament fährt.

Wenn ich mich bei meiner ersten Rede nicht am Rednerpult angehalten hätte, wäre ich vor Nervosität sicher umgefallen (lacht).
Obwohl man im Lauf der Zeit eine gewisse Routine bekommt, ist es eine große Herausforderung. Ich versuche, so gut es geht, in Bildern zu sprechen, da es mir wichtig ist, dass die Leute auch wissen, was ich in Wien mache. 

In welchen Ausschüssen sind Sie tätig?
Ich bin im Ausschuss für Arbeit und Soziales und achte besonders darauf, dass nie auf die Bäuerinnen und Bauern vergessen wird.

Egal ob es um arbeitsrechtliche oder sozialrechtliche Belange wie Pflegegeld oder Pensionen geht. Wir Bäuerinnen und Bauern haben teilweise eigene Gesetze, wir haben zum Beispiel eine eigene Sozialversicherung, und ich sorge dafür, dass es für unseren Berufsstand passt.

Anfang 2020 wurden Sie auch zur Bezirksbäuerin von Gmunden gewählt. Welche Bilanz können Sie ziehen?
Ich bin sehr froh, dass ich mit Hermine Massak-Bachbauer eine super Stellvertreterin habe. Wir arbeiten sehr gut miteinander, sind ein lässiges Team und kommen mit tollen Ortsbäuerinnen zusammen.

Da ich im Nationalrat die Interessen der Bäuerinnen und Bauern vertrete, ist es mir wichtig, einen Überblick über unsere Region zu bekommen. Als Bezirksbäuerin komme ich regelmäßig mit den Ortsbäuerinnen in Kontakt, die die Probleme und Anliegen unserer Bäuerinnen kennen. Ich sehe es als meine Aufgabe, deren Interessen in Wien zu vertreten. 

Das ganze Interview liest du in unserer Juni-Ausgabe.

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