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Lifestyle | 26.05.2021

Vanlife

Ganz nach dem Motto „Home is where you park it“ bereisen Vanessa und Geri Kriechbaum mit ihrem VW-Bus „Luis“ die schönsten Orte in Europa und nehmen uns mit in ihr Abenteuer auf vier Rädern.

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© @thestronctonvan

Hinter ihnen der Stress des Alltags, unter ihnen der brummende Motor und vor ihnen die Freiheit: Drei Jahre ist es her, dass sich Vanessa und Geri aus Vöcklamarkt ihren VW T3 Transporter „Luis“ angeschafft haben und auch jetzt – mit kleinem Baby und Hund – verbringen sie ihre Reisen am liebsten auf vier Rädern. Sie erklären, was es heißt, einen Oldtimer aus 1985 in Schuss zu bringen, warum Pannen einfach dazugehören und wieso man nicht viel braucht, um glücklich zu sein. 

Liebe auf den ersten Blick. 

Im Juni 2018 war es soweit. Über Willhaben ergatterten Vanessa und Geri in Steyr ihren Traum vom eigenen VW-Bus. „Der Bus ist ein VW T3 Transporter aus dem Jahre 1985 mit starken 50 PS“, lachen die zwei. Aber gerade um diese Entschleunigung ging es den frisch gebackenen Eltern auch beim Kauf. Außen mussten beim mattgrauen Transporter nur ein paar Roststellen ausgebessert werden, außerdem brachten sie einen Radträger auf der Heckklappe an und beklebten den Bus mit dem Logo ihres eigenen Modelabels Stroncton. „Da wir jetzt zu viert sind, brauchen wir noch mehr Stauraum und holen uns noch einen Dachträger“, so die beiden Weltenbummler. 

 

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Freiheit, Unabhängigkeit und Entschleunigung – Vanessa und Geri entfliehen in ihrem VW dem Alltagsstress.

Hotelfeeling im eigenen Bus. 

Im Innenraum des Busses war das Pärchen schonungslos und stellte den gesamten VW Transporter auf den Kopf. „Von der Dämmwolle bis hin zu den Bodenplatten – wir rissen erst einmal alles raus, was drinnen war“, erklärt das kreative Paar. Mit Skizzen und Klebeband planten die beiden in der Tischlerwerkstatt von Geris Bruder genau, wo welches Möbelstück hinkommen sollte, um den Raum bestmöglich zu nutzen. Sie lackierten und isolierten den gesamten hinteren Bereich, vergrößerten mit der Stichsäge das Fenster, montierten eine Zweitbatterie für Licht und Strom, zogen Holzstaffeln ein und verkleideten die Seitenwände. „Unser absolutes Highlight ist aber die Decke, welche wir mit vorbehandelten Holzlatten verkleidet haben“, so Vanessa und Geri. Bevor es an den Möbelbau ging, verlegte das Paar noch eine Trittschalldämmung, einen Laminatboden und für das Auge eine Aluleiste beim Einstieg. 

 

 

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„Luis“ war das erste Baby der beiden Weltenbummler. Mittlerweile sind Vanessa und Geri mit ihrem richtigen Baby und Hund unterwegs.
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Zwei Monate haben Vanessa und Geri an ihrem Traum vom eigenen VW-Bus gearbeitet.
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"Luis" vor dem Umbau.
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Nachher: Mit gut durchdachter Einrichtung sorgte das kreative Paar für Stauraum und Gemütlichkeit.
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Kaffee am Morgen – in der eingebauten Küche kocht sich das Paar auf ihren Reisen gerne selbst.

Vom VW-Besitzer zum Möbelbauer. 

Um auch für Stauraum zu sorgen,  mussten die Möbel gut durchdacht sein. Die auf bis zu 1,80 Meter ausziehbare Bettkonstruktion nahm einige Tage in Anspruch. „Aber vor allem die Küchenzeile hat uns zur Verzweiflung gebracht. Einen Schrank mussten wir fünf Mal neu bauen, bis er endlich dahin passte, wo wir ihn haben wollten“, erklären die beiden Oberösterreicher. Jetzt ist die Küche dafür sehr gut ausgestattet. Sie verfügt über eine Kühlbox, einen Campingkocher, eine Spüle sowie zahlreiche Schränke und Verstauungsmöglichkeiten. Erst dann kam die Dekoration zum Einsatz: eine eigens zugeschnittene Matratze und selbstgenähte Vorhänge sowie Bezüge. „Zwei Monate haben wir gebastelt, geflucht und gelacht“, strahlen die beiden. „Bei der ersten Ausfahrt fuhren wir dann ohne Ziel einfach drauf los und landeten im wunderschönen Salzkammergut.“ 

Dauerprojekt und Hobby. 

„Unsere To-do-Liste ist nie leer, das ist bei einem Oldtimer nun einmal so. Wir arbeiten aber auch ständig daran, weil uns immer wieder etwas Neues einfällt, das wir verbessern oder besser nutzen können“, erklären Vanessa und Geri. So planen die beiden gerade neue Regale für zusätzlichen Stauraum. Auch Pannen gehören bei einem Oldtimer dazu. Gleich bei den ersten Metern aus der Werkstatt mussten die beiden aufgrund der Lichtmaschine den ÖAMTC rufen. Dann bemerkten sie, dass die Scheibenwischer nicht gingen, das Gebläse streikt und das Radlager komische Töne von sich gibt. „Man lernt bei solchen Pannen, geduldig zu sein und die Zeit zu nutzen. So ein alter Bus ist gleichzeitig ein Lehrmeister“, meint das Pärchen. Für kleine Pannen haben Vanessa und Geri auch immer das Buch „VW Bus T3 – Jetzt helfe ich mir selbst“ dabei. „Wir würden unseren ‚Luis‘ nie hergeben, er war unser erstes Baby und unsere erste gemeinsame, große Anschaffung.“ 

 

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© www.stroncton.com

Reisen auf Rädern. 

Vor einer mehrtägigen Ausfahrt oder Reise machen sich die erfahrenen Camper eine Liste von Dingen, die sie wirklich benötigen. „Unterwegs leben wir minimalistisch. Nicht nur aufgrund des Platzmangels, sondern weil man zum Leben eigentlich wirklich nicht viel braucht“, erklären die beiden. Ein paar Tage vorher wird gepackt und kurz vor der Abfahrt Motor, Kühlwasser usw. gecheckt. Den groben Reiseplan schmeißen die beiden meistens schnell wieder über Bord, weil sie lieber von Tag zu Tag spontan entscheiden, wo es lang geht. Während der Fahrt helfen ihnen diverse Apps, Stell- oder Campingplätze für ihren „Luis“ zu finden. „Auf der Reise haben wir einige Grundnahrungsmittel immer dabei. Wir kochen uns oft auf dem Campingkocher selbst, lassen uns aber auch die jeweiligen Landesgerichte nicht entgehen“, meinen Vanessa und Gerald. Falls einmal Wäsche anfällt, haben sie Waschmittel in der Tube und eine Wäscheleine zum Trocknen dabei. 

 

Dem Alltag entfliehen. 

Ganz bewusst haben sich Vanessa und Geri für diese Art des Reisens entschieden. Das Ziel? Freiheitsgefühl, Unabhängigkeit und Entschleunigung. „Auf unseren Reisen wollen wir uns auf die wesentlichen Dinge im Leben konzentrieren und dem Alltagsstress entfliehen. Wir steigen in den Bus ein und fühlen uns schon im Urlaub“, freuen sich die Besitzer. „Jeden Tag lernt man neue schöne Plätze und nette Leute kennen und vergisst so alle Sorgen.“ Trotzdem ist es ihnen auch wichtig, auf Probleme aufmerksam zu machen. „Das Vanlife und somit auch das Wildcampen ist in den letzten Jahren immer mehr geworden. Dabei werden wunderschöne Plätze oft vermüllt zurückgelassen. Da fragen wir uns, ob das wirklich sein muss“, so Vanessa und Geri. Wer sich selbst auf so ein Abenteuer einlassen möchte, dem empfehlen die beiden eine Seentour durch Kärnten oder ihr absoluter Geheimtipp: „Slowenien! Ein wunderschönes Land, das so viel zu bieten hat.“

 

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Von Kärnten bis Slowenien: Mit „Luis“ lernt das Paar jeden Tag neue schöne Plätze und nette Leute kennen.

Alles über den Van Luis finden Sie entweder im Blog des nachhaltigen Modelabels Stroncton oder auf der eigenen Instagram-Seite des Vans: 

www.stroncton.com

@thestronctonvan