Lifestyle | 07.02.2023
Tanzen im Sonnenstein Loft
Das erste Jahr war ein voller Erfolg für das Sonnenstein Loft
Innerhalb eines Jahres konnte das Loft einiges an Programm verbuchen: über 30 Veranstaltungen und 30 Residencies, mehr als 20 Uraufführungen, ca. 300 BesucherInnen pro Woche und ein breites Publikum bis zu 140 Personen je Veranstaltung. Kooperationen mit der Langen Nacht der Bühnen, dem TanzhafenFESTIVAL, A!KO Dance Festival, SOS-Menschenrechte, der Event-Serie FORMA(R)TS sowie die Hybrid Space Residencies waren das Sahnehäubchen auf der Torte des Jahresprogramms 2022.
Das neue Jahr 2023 begrüßt RedSapata mit frischem Wind, neuen Visionen und Plänen
Für das neue Residency-Programm im ersten Halbjahr wurden neun KünstlerInnen und Kunst-Ensembles ausgewählt. Die KünstlerInnen erhalten ein Stipendium und dürfen über einen gewählten Zeitraum Bühnenkunstwerke in den Räumlichkeiten des Loft erarbeiten, die dann auf internationalen Festivals und Events präsentiert werden.
Inge Gappmaier, Choreografin, Tänzerin und Tanzwissenschaftlerin, ansässig in Wien, erarbeitet gerade ihr neues Konzept, now, eine installative Tanzperformance, die die Kultivierung von Emotionen in unserer Gesellschaft reflektiert. Der Augenblick des Jetzt wird nicht als flüchtiger Moment auf einem linearen Zeitstrahl verstanden und inszeniert, sondern als ein ständig präsenter, offener Raum von Möglichkeiten. Die Premiere wird im brut Wien stattfinden.
Tura Gómez Coll, Performerin und Choreografin aus Barcelona, ansässig in Linz gemeinsam mit Filip Löbl, Tänzer aus Prag, formen Sense Pell Colective, mit dem sie an dem Tanztheaterstück Kalilele / Kalibanjo arbeiten. Das Stück wird für fünf TänzerInnen choreografiert und reflektiert gesellschaftliche Probleme mit einer apokalyptischen Landschaft im Hintergrund, als auch mit einer Dosis Ironie und Humor. Die Premiere ist voraussichtlich für den 22. April im Sonnenstein LOFT geplant.
Valerio Iurato ist ein Tänzer und Choreograf italienisch-sizilianischer Herkunft, der in Linz lebt und arbeitet. In Kooperation mit der Kostümdesignerin Darija Pejić und dem Videokünstler Philip Steiner wird Valerio in seinem neuen Projekt unter dem Arbeitstitel A fragile story about time die tanzenden Körper mit Kostümen interagieren lassen und somit die Differenz zwischen Realität und Illusion erforschen.
Cat Jimenez, interdisziplinäre Künstlerin, ansässig in Wien, möchte die schon bestehende Performance losing face zu einer kurzen Version, die sich für andere als bisher konzipierte Orte eignet und so weiteres Publikum erreichen kann, überarbeiten, z.B. für kleine Hip-Hop Festivals. Losing face taucht tief in die verworrenen Verflechtungen des "colonial mindset" ein. Vier “nicht-weiße” DarstellerInnen mit unterschiedlichem Bewegungshintergrund verhandeln ihren Platz in einem überwiegend weißen Land. Sind sie in der Lage, sich von dem Gefühl, weniger zu sein, zu befreien?
Polina Klyuchnikova, Tänzerin aus Russland arbeitet an dem Projekt unter dem Arbeitstitel True, False, Not stated. Der Titel steht im Zusammenhang mit dem Thema Informationsdruck, der in vielen Epochen der Geschichte zu einem gewaltigen Instrument der sozialen Manipulation wurde. Sie reflektiert damit auch das aktuelle Zeitgeschehen in ihrem Heimatland, deren Propaganda sie als sehr manipulativ und destruktiv empfindet.
Aleksandra Krzekotowska, freischaffende Tänzerin aus Polen, ansässig in Linz, zusammen mit der Schauspielerin aus Deutschland, Melanie Sidhu, und dem Geiger aus Goa, Ashley do Rego, entwickeln seit zwei Jahren ein interdisziplinäres Projekt My Skin. Short Stories. Durch die körperliche Praxis (Körper und Stimme), Textarbeit und Musikkomposition versucht das Trio, eine alternative Praxis des Umdenkens, des Wieder-Erlebens und der Wiederaneignung der Haut und der Hautfarbe zu schaffen.
Veronika Maidukova, ukrainische Tänzerin, arbeitet - nach einer erfolgreichen Premiere im Herbst 2022 im LOFT - an einem kollektiven Projekt W’ART weiter. Das Projekt untersucht die Rolle der Kunst als Mechanismus für den sozialen Wandel. Es erforscht, was passiert, wenn Kunst als Werkzeug für kollektive Katharsis und Heilung eingesetzt wird. Am Projekt sind Künstler:innen aus der Ukraine und Syrien beteiligt.
Lucia Mauri und ihre seit 2016 wirkende Company La Lucina, eine interdisziplinäre Gruppe von TänzerInnen, SchauspielerInnen, einem Musiker und einem Regisseur, arbeiten an ihrem neuen Projekt Olympia. Die Venus von Tizian und die Olympia von Manet - zwei Bilder, die dem Topos der Darstellung des Weiblichen in der westlichen Kunstgeschichte eingeschrieben sind - dienen als Objekte des westlichen "male gaze". Das Projekt untersucht, wie der westliche Frauenkörper durch ein Kaleidoskop nicht-weißer, asiatischer, indianischer, lateinamerikanischer und afrikanischer Frauen konstruiert wurde und wie diese bedeutende Rolle aus dem Off gespielt wurde. Die Kompanie La Lucina wurde in Italien mit mehreren Preisen ausgezeichnet.
Stasa Zurovac, kroatischer Choreograf, der schon seit Jahren in Linz und international Kunst kreiert, widmet sich seinem neuen Projekt UNRAST/FLIGHTS. Ihre Erfahrungen unsere Erinnerungen - unsere Erinnerungen Ihre Erfahrungen. Eine Tanztheateraufführung für 6 TänzerInnen, inspiriert durch das Buch "Unrast" der polnischen Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk. Das Stück wird von einer Reise erzählen, da heute mehr als "die halbe Welt" vor verschiedenen Arten von Schrecken und Tragödien flieht oder einfach von den Motiven ihrer Sehnsüchte getrieben wird. Dies ist mehr als ein aktuelles Thema. Reisende - Pilger - Flüchtlinge. Die ersten Eindrücke kann man voraussichtlich Anfang März im LOFT sehen.
SonnensteinLOFT wurde auf der A-List (außergewöhnliche Räume in Linz) aufgelistet und langsam begann es mehr und mehr Interessenten anzuziehen. Von Tanzkursen über Tanzabende bis hin zu Seminaren und Wochenend-Retreats; von Performances über Ausstellungen bis hin zu Konzerten und Tanzparties - das Angebot wächst ständig und wird immer vielfältiger. Der Zweck bleibt gleich: zeitgenössische Kunst, Performance, Gemeinschaft und Leidenschaft.
Apropos Präsentationen
Ab Februar startet eine Serie von Tanzabenden, die monatlich stattfinden: darunter das neue Programm Loftanz (samstags) und die schon bekannten Sunday Showings (sonntags). Es werden “local” artists präsentiert. Dazu zählen international renommierte KünstlerInnen, die Oberösterreich als Lebensmittelpunkt gewählt haben.
Der erste Show-Abend startet am Sonntag, den 19.02. um 18:00 Uhr. Mehr Infos dazu auf der Webseite: https://www.sonnensteinloft.at/events/sunday-showings-4.
NEUES KURSPROGRAMM AB MÄRZ 2023
Für Tanzhungrige, Neugierige und Lernbegeisterte gibt es das aktuelle Bildungsprogramm, das ab März mit einem neuen Stundenplan präsentiert wird.
Neben Streetdance, Waacking, Lyrical Jazz, Contemporary, K-POP und Breaking steht auch Tango am Programm.
Hier treffen mehrere Generationen aufeinander, wenn TanzschülerInnen die Studios wechseln. Das Programm unter der Leitung von Joel Teodoro wächst und gedeiht. Auch für Kinder findet wieder Hip Hop und Streetdance montags statt.
Zu den aktuellen Kursen & Workshops: https://www.sonnensteinloft.at/kurse-workshops