Lifestyle | 25.06.2021
Österreichs Frauen und die Fußball Europameisterschaft 2021
Die Fußballfans in Österreich, überwiegend Männer, aber auch immer mehr Frauen, sind ganz aus dem Häuschen. Die österreichische Nationalmannschaft hat es in der Vorrunde der Euro 2021 mit sechs Punkten hinter den Niederlanden und noch vor der Ukraine ins Achtelfinale geschafft. Am Ende standen zwei Siege gegen Nordmazedonien und die Ukraine und eine Niederlage gegen die Niederlande zu Buche. Im Achtelfinale geht es nun gegen Italien.
Die Chancen auf ein Weiterkommen gegen die extrem gut aufspielenden Favoriten aus dem Süden stehen eher gering. Wer dennoch ein paar Euro auf das Nationalteam setzen möchte, kann sich bei einem online Wettanbieter anmelden. Diese bieten neben Sportwetten oft auch Casinospiele an, genauso wie das LuckyDays Casino. Hier kann man mehr über LuckyDays auf CasinoTest.de erfahren.
Die Spannung steigt spürbar
Trotz des überragend starken Gegners ist die Vorfreude riesig und nicht wenige Österreicherinnen berichten davon, dass sich zu Hause eine knisternde Spannung ausbreitet. Ihre Partner kennen vielfach gar kein anderes Gesprächsthema mehr, wenn sie mit ihren Freunden reden. Die Kinder sind ebenfalls völlig aus dem Häuschen. Das gab es in der Form noch nicht.
Aber auch die Frauen sind voller Vorfreude und wollen den Spieltag mit ihrem Partner und mit Freunden zusammen erleben, entweder beim Public Viewing im Biergarten oder in einer Bar oder auch zu Hause, wenn das Wetter mitspielt bei einem Grillabend oder auch einem schönen Abendessen. Die Planungen und Vorbereitungen für das Fußballfest laufen in vielen Familien bereits auf Hochtouren. Irgendwie fühlt sich das alles ein bisschen an wie Weihnachten.
Eines muss allerdings auch gesagt werden. Nicht wenige Österreicherinnen haben mit Fußball überhaupt nichts am Hut und überlassen das Fußballschauen am kommenden Samstag daher lieber ihren Fußball-begeisterten Männern. Sie wollen sich mit ihren Freundinnen zu einer Frauenrunde verabreden oder planen einen Besuch in den Gott sei Dank wieder offenen Kinos, Theatern oder anderen Kultureinrichtungen. Auch auf diese Frauen wartet ein ganz besonderer Tag, spätestens dann, wenn es gegen 21:00 abends Richtung Anstoß geht und die Straßen wie leergefegt sein werden.
Frauenfußball in Österreich
Viele Österreicherinnen, die ebenfalls bereits begeisterte Fußballfans sind belassen es nicht beim Zuschauen. Sie wollen selbst spielen. Dazu haben sie in Österreich heute ausgezeichnete Gelegenheiten. Viele österreichische Fußball- beziehungsweise Sportvereine haben auch eine Frauenfußball-Abteilung.
Der österreichische Frauenfußball hat bereits eine lange Tradition und wird immer erfolgreicher. Das österreichische Frauen-Nationalteam hat es zum Beispiel als eines der besten Gruppenzweiten zur Frauen Fußball Europameisterschaft in England geschafft. Die EM-Endrunde sollte eigentlich bereits in diesem Jahr stattfinden, wurde jedoch wegen Corona auf das nächste Jahr verlegt.
In der Qualifikation zur EM haben die Frauen eine beeindruckende Leistung gezeigt. Am Ende konnten sie sechs zum Teil sehr hohe Siege verzeichnen. Gegen die am Ende Gruppenersten aus Frankreich gab es ein unentschieden und eine Niederlage, weshalb es am Ende nur Rang zwei in der Gruppe wurde, aber locker für ein EM-Ticket reichte.
Frauen und Fußball – für einige Männer immer noch befremdlich
Eines sei vorweggesagt, viele Männer in Österreich finden es richtig gut, dass sich auch Frauen im Fußball engagieren, egal ob sie spielen, im Radio oder im Fernsehen kommentieren oder als Schiedsrichterin auf dem Platz stehen. Frauen gehören dabei auch nicht nur in den Frauenfußball, sondern auch in den Männerfußball. Es gibt jedoch auch Männer, für die das befremdlich ist, vielleicht auch, weil sie eine ihrer letzten Domänen bedroht sehen. Vor einigen Tagen ließ sich zum Beispiel der Tiroler Sportmoderator und ehemalige Rennrodler Ottmar Peer in einem Post bei Facebook darüber aus, wie „unangenehm schrill“ Fußballkommentatorinnen klingen.
Wörtlich schrieb er: "Eine Live-Kommentatorin bei einem Fußballspiel ist leider ein Ärgernis für meine Ohren. Mir taugen Frauen als Moderatorinnen, Interviewerinnen oder Präsentatorinnen absolut – aber als Kommentatorin in einem Fußballspiel gefällt es mir einfach nicht." Weiter schrieb er: "Weil eine Frau nun mal im Regelfall eine andere, höhere Stimmlage hat und wenn sie dann bei einer spannenden Aktion oder gar einem Tor die Tonleiter rauf muss, klingt das so gepresst und schrill, dass einem die Ohren weh tun."
Ein Eigentor mit großem Nachhall
Prompt erntete Peer einen Shitstorm, wobei sich nicht nur weibliche Stimmen dagegen erhoben. Letztlich sieht er sich mit seinen Kommentaren auch Sexismus-Vorwürfen gegenüber. Die Postings hat Peer inzwischen wieder gelöscht und in einem Interview mit dem ORF auch zugegeben, dass einige seiner Kommentare unpassend waren und er sie daher wieder gelöscht habe. Seine Meinung hat er indes nicht geändert. Ganz im Gegenteil. Wie er in dem „Heute“-Gespräch beim ORF erklärte.
Er sagte: "Aber ich stehe dazu: Es geht um die Stimme. Wenn Frauen in Erregung kommen, klingt das unangenehm hoch." Er habe zwar "kein Problem mit Frauen im Sport und ich kritisiere auch keine bestimmte Kollegin". Die Kritik richtete sich merklich gegen die ORF-Kommentatorin Anna-Theresa Lallitsch, die das Spiel Russland gegen Finnland bei der Euro 2021 der Männer am letzten Mittwoch im Fernsehen kommentierte und seinen Ohren nach viel zu schrill im TV herüberkam.
Peer tönte weiter: "Ich bin nicht alleine mit meiner Meinung. Heute wird alles gleich sexistisch ausgelegt", außerdem: "Frauen können gerne Fußball moderieren, aber nicht kommentieren. Es ist ein Wahnsinn, wie es klingt, wenn es beim Spiel zur Sache geht."
Das Beispiel zeigt, wie einige Männer immer noch gegenüber Frauen eingestellt sind. Es wird noch ein langer Weg sein, bis Frauen auch im Fußball voll akzeptiert sind. Das gilt jedoch leider auch nicht nur für den Fußball.