Lifestyle | 09.03.2022
Mein wandelbarer Garten
Bedingt durch milder werdende Winter gedeihen in unseren Breitengraden plötzlich auch Pflanzenarten, denen es früher zu kalt war, wie Kaki, Kiwi oder Granatäpfel. Andererseits sind längere Trockenperioden, Starkregen oder mildere Winter Ereignisse, mit denen Gartenbesitzer in Zukunft umgehen lernen müssen. Autorin und Gartenjournalistin Veronika Schubert hat ihr Wissen in ein kompaktes Buch gepackt und verrät, worauf es beim klimafesten Gärtnern ankommt.
Frau Schubert, warum leistet jedes noch so kleine Stück Garten einen Beitrag zum Klimaschutz?
Veronika Schubert: Jedes noch so kleine Stückchen Grün, jede Pflanze hilft, Kohlendioxid abzubauen. Klimaschutz beginnt im Kleinen, auch im Garten – und der kleinste Garten ist tatsächlich ein Blumentopf. Jeder, der gerne gärtnert, egal ob im eigenen Garten oder auf dem Balkon, ist eine Klimaschützerin oder ein Klimaschützer.
Wie bewässert man ressourcenschonend?
Ein kluges Wassermanagement wird Gärtnerinnen und Gärtner in Zukunft immer mehr beschäftigen, auch wenn wir Gestaltungen und Pflanzenauswahl dem Klimawandel anpassen. Wir sollten tunlichst jeden Tropfen in verschiedenen Behältnissen speichern – in Regentonnen, Zisternen und Brunnen. Auch Bewässerungstricks helfen, wie: in die Erde eingesenkte Tontöpfe, die das Wasser nach und nach an den Boden abgeben. Auch Erdmulden und -rinnen, um die durstigen Pflanzen gegraben, helfen Wasser zu sammeln und lassen es an den richtigen Stellen langsamer versickern. Umtopfen gilt als einfachste Maßnahme, denn frische Blumenerde speichert wesentlich mehr Wasser als ausgelaugte.
Was steckt hinter dem Prinzip „die richtige Pflanze am richtigen Ort“?
Im Prozess des Klimawandels werden wir häufiger Pflanzen versetzen, von manchen werden wir uns auch verabschieden müssen. Umso mehr gilt es, sich dafür zu interessieren, wie sich die Bedingungen im eigenen Garten geändert haben. Die richtigen Pflanzen am richtigen Standort bleiben gesünder und robuster und sind damit weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Im Buch stellen wir empfehlenswerte Bäume, Gehölze, Blütenstauden und Kräuter vor, die wir „Klimagewinner“ nennen.