Lifestyle | 23.03.2022
Mein Lissabon
Sich in den Gassen mit blau gekachelten Häusern verlieren, eine Fahrt in den unverkennbaren gelben Trams wagen, den Geschmack von warmen Pastéis de Belém auf der Zunge genießen: Schon die ersten Seiten meines Reiseführers und das starke Fernweh reichten, um für ein Wochenende spontan meine Koffer zu packen und mich nach Lissabon aufzumachen. Nach knapp vier Stunden Flugzeit war es dann soweit: Ich war in der ältesten Stadt Westeuropas gelandet und hatte so einige To-dos auf meiner Bucket List.
Alles einsteigen, bitte!
Und diese wurden bereits am ersten Tag in Angriff genommen. Gut erholt und gestärkt ging es vom Hotel zum ersten Punkt auf meiner Liste: einer Fahrt in einer der alten Straßenbahnen. Schnell musste ich bemerken, dass es so einige von ihnen gab. Wer seine Fahrt mit ein paar Sehenswürdigkeiten verbinden möchte, steigt am besten in die Linie 28E ein. Sie verbindet die bekannten Viertel Alfama, Baixa und Lapa mit dem Stadtteil Prazeres und ist noch mit Originalteilen von 1930 ausgestattet. Einmal in die urige Bahn eingestiegen, warten mit dem Ascensor da Bica, der Rua Augusta, dem Triumphbogen Arco da Rua Augusta, dem Platz Praça do Comércio, der Catedral Sé Patriarcal und last but not least dem Castelo de São Jorge zahlreiche Must-sees entlang der Route. Aber auch abseits der Sehenswürdigkeiten locken malerische Gassen mit bunt gekachelten Häuserfassaden, deren Glasiertechnik übrigens aus dem persischen Raum stammt, sich darin zu verlieren.
Best of Lissabon
Tram 28E
Ohne eine Fahrt mit der Tram war man nicht in Lissabon: Die 28E Linie zählt zu den Wahrzeichen der Stadt und lässt einen in den noch von 1930 original ausgestatteten Waggons eine ganz andere Seite der portugiesischen Hauptstadt erhaschen. Tickets gibt es übrigens direkt beim Fahrer.
Castelo de São Jorge
Die Festung ist nicht zuletzt wegen ihrer Aussicht auf Lissabon ein absolutes Must-do. Sie gilt als schönste der Stadt und sollte unbedingt mit einem Spaziergang durch die umliegenden Stadtviertel Alfama und Castelo verbunden werden.
Torre de Belém
Seine frühere Funktion, ankommende Reisende zu begrüßen, wird dem imposanten Wahrzeichen noch heute gerecht. Mindestens genauso imposant: die Route entlang des Tejos zurück nach Belém mit Blick auf den Padrão dos Descombrimentos und der Ponte 25 de Abril.
Pastéis de Belém
Erfunden von den Mönchen des Mosteiro dos Jerónimos in Belém, sorgen die originalen Pastéis de Nata in der Bäckerei Pastéis de Belém noch heute für lange Besucherschlangen. Ein Biss genügt, um zu verstehen, warum mit den knusprigen Puddingtörtchen früher sogar gehandelt wurde.
Belém, Belém.
Am nächsten Tag stand schon das nächste Highlight an: Belém. Dem bekannten Stadtteil im Westen Lissabons sollte ein ganzer Tag gewidmet werden. Die ca. 20-minütige Fahrzeit absolviert man am besten mit dem Taxi und hakt mit der Fahrt unter der Ponte 25 de Abril, der drittlängsten Hängebrücke der Welt, gleichzeitig ein weiteres To-do in Lissabon ab. Mein erstes Ziel war der Torre de Belém. Das UNESCO-Weltkulturerbe am Tejo, das früher als Leuchtturm und heute als Aussichtsplattform dient, gilt als eines der bekanntesten Wahrzeichen Lissabons. Mit Blick auf die Ponte 25 de Abril spazierte ich entlang des Flusses zurück, vorbei beim Padrão dos Descombrimentos, ein den Seefahrern und Entdeckern gewidmetes Denkmal, hinein in den pulsierenden Kern von Belém. Dort führte mich mein erster Weg direkt in die Pastéis de Belém. Die Bäckerei gilt als die Geburtsstätte der Pastéis de Nata. Ursprünglich im Besitz des benachbarten Hieronymitenklosters, verkaufte ein schlauer Mönch im Zuge der Schließung des Klosters 1834 das Ur-Rezept der zarten Puddingtörtchen an die angrenzende Zuckerraffinerie. Heute wandern in ihrem Ladenlokal 20.000 Stück Pastéis de Nata pro Tag über den Tresen. Belém lädt außerdem zum Bummeln ein. Wer wiederum die Sightseeingtour fortsetzen möchte, hat etwa mit dem Kloster Mosteiro dos Jerónimos, dem Jardim da Praça do Império und dem Museu Coleção Berardo die Qual der (Kultur-)Wahl. Aber auch auf den Straßen selbst finden sich zahlreiche Graffiti-Kunstwerke, deren Großteil vom Stadtteil zur Verschönerung der verfallenen Mauern in Auftrag gegeben wurden. Apropos Kunst: Kunst- und Street-Art-Begeisterte sollten sich für eine kurze Zeit von Belém trennen und die LX Factory im Stadtteil Alcântara besuchen. Das Kunstzentrum bietet mit Designerläden, Restaurants und Kunstgalerien eine einzigartige Atmosphäre. Rechtzeitig zum Abendessen sollte man aber unbedingt wieder zurück in Belém sein. Die gebratenen Sardinen und den Bacalhau, den Nationalfisch von Portugal, im Adega de Belém, sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen!
Tchau!
Der letzte Tag war angebrochen und obwohl ich finde, dass drei bis vier Tage perfekt sind, um die Stadt auf den sieben Hügeln zu erleben, tat es mir doch weh, ihr schon bald wieder Lebewohl zu sagen. Der perfekte Zeitpunkt also um noch einmal die Best-ofs der Metropole abzuklappern und Lissabon als Souvenir und in der Garderobe zu verewigen! Also nehmen Sie noch einmal eine Fahrt mit der alten Tram zu Ihrem Lieblingsort, shoppen Sie noch ein bisschen in den Läden entlang der Rua Augusta und der Avenida da Liberdade und nehmen Sie das Flair der Stadt an einem der vielen Aussichtspunkte noch einmal tief in sich auf. Lissabon ist eine Stadt der facettenreichen Eindrücke, die man zwar versuchen kann zu beschreiben, sie aber letzten Endes selbst erlebt haben muss.
Facts
Where to sleep
EPIC SANA Marquês Hotel (5 Sterne)
Where to eat
Adega de Belém (traditionelle portugiesische Küche)
Perfekte Reisezeit
Frühjahr & Herbst
Einreise & Aufenthalt
Einreiseformular
Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenbereichen
3G-Ausweispflicht bei der Einreise, in Restaurants und bei Kulturveranstaltungen
Einreise nach Österreich
2G-Plus Ausweispflicht