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Lifestyle | 03.03.2022

Kultur muss man live erleben

„Bühnenpaare“ und „BRASST!“ im Frühling, „Weltstimmen“ im Sommer, „Kabarettwochen“ im Herbst: Mit vier imposanten Reihen meldet sich der 27. Musiksommer Bad Schallerbach lautstark zurück, als hätte er Nachholbedarf. Hat er ja auch. Intendant Peter Gillmayr stellt das höchst abwechslungsreiche Jahresprogramm 2022 vor.

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© Nancy Horowitz

Auch im vergangenen Jahr fielen coronabedingt Auftritte ins Wasser oder wurden verschoben. Doch für Musiksommer-Intendant und Musiker Peter Gillmayr ist das kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Oder die Violine. Mit Optimismus blickt er auf das neue, wie gewohnt hochkarätig besetzte Programm, in dem erneut viel Aufwand, eine Menge Telefonate, persönliche Kontakte und Herzblut stecken. Die Kultur hat Nachholbedarf und meldet sich mit einem Paukenschlag zurück. Bunter und vielfältiger als je zuvor präsentiert sich der Musiksommer Bad Schallerbach seinem Publikum. Zwischen 6. März, zwei Tage vor dem Weltfrauentag, und der Silvestergala am 28. Dezember darf wieder reihenweise gelauscht, gelacht, gestaunt, genossen und geklatscht werden. Dank der weitreichenden Öffnungsschritte ab März steht uneingeschränktem Kulturgenuss nichts mehr im Wege. Zum Auftakt betreten charismatische Bühnenpaare wie das „Vorstadtweiberpaar“ Maria Köstlinger und Juergen Maurer oder die Publikumslieblinge Brigitte Karner und Peter Simonischek das Podium und schweben zwischen Glückseligkeiten und Abgründen von Liebe, Lust und Leidenschaft, in all ihren Facetten. Peter Gillmayr stimmt uns im Interview auf das bevorstehende Musiksommer-Jahr ein.

 

Herr Gillmayr, nach zwei Jahren Auf-und-Zu‘s, mit welchem Gefühl blicken Sie auf den bevorstehenden 27. Musiksommer Bad Schallerbach?
Peter Gillmayr: Mit Optimismus und Vorfreude. Nach weitreichenden Öffnungsschritten ab März steht uneingeschränktem Kulturgenuss nichts mehr im Wege. Natürlich unter Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen.

 

Der Musiksommer ist inzwischen die zweitgrößte Ganzjahresreihe in Oberösterreich. Wie ist das Programm 2022 konzipiert?
Wir haben, wie immer, zehn Monate Sommer in Bad Schallerbach. Es stehen wieder Unmengen an Eigenproduktionen am Programm, das reicht von den Ensembles in Residence, die bei uns beheimatet und hier entstanden sind, über das Streichquartett Sonare, die Österreichischen Salonisten bis hin zu Tango de Salón und Trio de Salón. Bei diesen Eigenproduktionen sind zumeist berühmte Schauspieler mit an Bord.

 

Welche Künstlerpersönlichkeiten werden mit an Bord sein?
Unter anderem Burgtheaterschauspieler Michael Mertens oder die Oberösterreicherin Marie-Luise Stockinger (Anm. d. Red.: bekannt aus der Maria-Theresia-Verfilmung von Robert Dornhelm). Hervorzuheben ist auch das berühmte A-cappella-Quintett amarcord Leipzig, mit dem wir im September ein Programm über Unterhaltungsmusik der 30er- und 40er-Jahre bringen. Wir freuen uns weiters, wieder den beliebten deutschen Musicalstar Mark Seibert (Anm. d. Red.: „Tanz der Vampire“, „Schikaneder“) zu Gast zu haben, der uns im Dezember auf Weihnachten einstimmen wird.

 

Es wird dieses Jahr auch Packages mit Übernachtung geben?
Ja, erstmals haben wir, in Zusammenarbeit mit den Touristikern der Vitalwelt Bad Schallerbach, vier kompakte Reihen konzipiert, die terminlich nah beisammen liegen. Dazu wird es auch Packages mit Übernachtungen geben. 

 

Zum Auftakt dreht sich diesmal alles um die Liebe. Verraten Sie uns mehr...
Ganz im Zeichen von Liebe, Leidenschaft und Herzschmerz steht die erste Reihe. Wir starten mit dem „Vorstadtweiberpaar“ Maria Köstlinger und Juergen Maurer am 6. März, am zweiten Abend treten Nina Proll und Eva Maria Gintsberg zusammen auf, der dritte Abend wird von Peter Simonischek und seiner Frau Brigitte Karner gestaltet und Anfang April freuen wir uns auf eine Premiere: mein Trio de Salón gemeinsam mit dem Bühnen- und Ehepaar Fritz Karl und Elena Uhlig.

 

Wie geht es nach dem Liebes-Reigen im Frühling weiter?
Im März startet „BRASST!“, eine fünftägige Konzertreihe mit internationalen Blechblaspartien. Die nächste Reihe heißt „Weltstimmen“, dazu gehen im August und September acht Konzerte über die Bühne. Damit wir den Humor nicht verlieren, steht der Herbst im Zeichen von Kabarettwochen, mit abendfüllender Unterhaltung vom Feinsten – angefangen von Hosea Ratschiller, Maschek, Eva Maria Marold, Gunkl bis hin zu Angelika Niedetzky. Dazwischen gibt es Konzerte und Auftritte aus allen Genres mit Stars aus der ganzen Welt.

 

Bei all den Herausforderungen der letzten Monate und Jahre, wie ist die Stimmung unter den Künstlerinnen und Künstlern?
Auch optimistisch. Um sich über Wasser zu halten, sind manche ins Streaming „geflüchtet“. Von Streaming halte ich persönlich aber wenig, Kultur muss man live erleben. Ein öffentlicher Auftritt lebt von der Interaktion zwischen Künstler und Publikum.