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Lifestyle | 02.03.2022

Imposanter iX

Unser Herausgeber Josef Rumer ist wahrlich kein Fan von Elektroautos. Zu wenig nachhaltig ist ihm die Technik, zu wenig überlegt der Abbau der Rohstoffe, ebenso die Entsorgung der Akkus am Ende eines Autolebens. Und dann haben wir ihm den neuen BMW iX xdrive40 in die Tiefgarage gestellt und ihn gebeten, den Wagen für diese Ausgabe zu testen...

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Herausgeber Josef Rumer mit dem neuen BMW iX xdrive40. © Thom Trauner

Die Pupillen weiten sich, der Mund öffnet sich leicht, um erst ein langgezogenes „Wow“ und schließlich ein breites Grinsen zu formen. Unser Herausgeber Josef Rumer ist beeindruckt. Er steht zum ersten Mal vor dem neuen BMW iX xdrive40. Der Wagen ist nicht umsonst das neue (Technologie-)Flaggschiff der Bayern. Allein die Abmessungen sind imposant. Er hat die Höhe von einem X6, mit knapp fünf Metern Länge und zwei Metern Breite entspricht er dem X5 und die Räderdimension ist wie beim X7. Dazu gibt es eine markante Optik, die dafür sorgt, dass sich die Leute auf der Straße nach ihm umdrehen und auch schon mal das Smartphone für ein Foto zücken. Kaum jemand, der den neuen iX nicht spektakulär/imposant/aufregend findet. Und nachdem es noch nicht sehr viele davon auf unseren Straßen gibt, erregt er umso mehr Aufsehen.

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Die Türen des BMW iX sind mit bündig integrierten Öffnern und rahmenlosen Scheiben ausgestattet. Innen fehlt der klassische Türgriff, stattdessen muss ein Knopf gedrückt werden, um die Tür zu öffnen. © Thom Trauner

Curved Display im Cockpit 

Mindestens ebenso beeindruckt ist unser Herausgeber, als er zum ersten Mal hinter dem Lenkrad Platz nimmt. Die Instrumentenanzeige und der sonst übliche, mittig platzierte Touchscreen verschmelzen ineinander zu einem riesigen Curved Display, bestehend aus 12,3 Zoll großem Information Display und 14,9 Zoll großem Control Display mit gemeinsamer, rahmenloser Glasoberfläche. Hier werden sämtliche Funktionen digital gesteuert, Knopferl, Schalter oder Tasten sucht man bis auf einige wenige umsonst. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil sogar die Sitze über das Display beheizt oder belüftet werden. Außerdem gibt es keinen Türgriff innen, sondern man muss auf einen Knopf drücken, um die Tür öffnen zu können. Auf der anderen Seite kann und soll man sich seinen persönlichen Assistenten einrichten, der über Sprachsteuerung sämtliche Befehle ausführt, sodass sich der Fahrer voll und ganz auf die Straße konzentrieren kann. So stellt sich BMW die automobile Zukunft vor.

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Die Instrumentenanzeige und der sonst mittig platzierte Touchscreen verschmelzen ineinander zu einem riesigen Curved Display, das das Cockpit im BMW iX dominiert. © BMW

Zukunft und Luxus vereint 

Ganz auf Zukunft und Luxus getrimmt ist auch der Innenraum. Die Platzverhältnisse sind äußerst gro.zügig, was auch damit zu tun hat, dass die klassische Mittelkonsole wegfällt. Das schafft zusätzliche Beinfreiheit sowie Platz für Ablagen. Die verarbeiteten Materialien schauen nicht nur sehr fein aus, sondern fühlen sich auch genauso an. Spektakulär ist das riesige Panorama-Glasdach, das auf Knopfdruck von Milchglas auf durchsichtig wechselt. Alles sehr edel, sehr stimmig! Einzig die blitzblauen Sicherheitsgurte als sichtbares Zeichen, dass man in einem Elektro-BMW sitzt, passen für uns so gar nicht in das Lounge-Ambiente. Laut Zukunftsforscher Matthias Horx lautet eine Zukunftsthese zum Megatrend Mobilität, dass dem Innenraum von Autos künftig noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Vor allem das Pendeln werde sich verändern: Bedeutet es heute in erster Linie Stress, werden autonome Fahrzeuge die Zeit im Auto aufwerten. „Mobile Living“ macht Autos zu einem aktiven Aufenthaltsort, an dem gearbeitet und entspannt wird – und dessen Interieur extrem an Relevanz gewinnt. Und wer einmal im neuen iX gesessen ist, weiß, dass hier Zukunft bereits gelebt wird.

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Sport oder Efficient: Je nach gewähltem Fahrmodus ändern sich auch die Farben am Display. © BMW
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© BMW
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Hatte vom ersten Kilometer an viel Freude am Steuer: OBERÖSTERREICHER-Herausgeber Josef Rumer im neuen BMW iX xDrive40. © Thom Trauner

Souveräner Fahrkomfort, satter Antritt 

Doch was nützt die schönste Optik und das luxuriöseste Interieur, wenn die Fahreigenschaften nicht passen? Selbstredend, dass man sich beim BMW iX deswegen keine Gedanken machen muss. Während bei den klassischen Verbrennern eine – wenn auch noch so kurze – Anlaufphase vonnöten ist, ist der Elektro-Bayer sofort da, wenn man ihn braucht. Unser Herausgeber strahlt über das ganze Gesicht, als er das Gaspedal versuchsweise durchdrückt, um die offiziellen Angaben des Herstellers zu überprüfen. Von null auf 100 Stundenkilometer in 6,1 Sekunden? Das geht sich aus! Beide Modellvarianten, die im Moment auf dem Markt sind, verfügen über einen elektrischen Allradantrieb, dessen Systemleistung wahlweise 523 PS oder 326 PS beträgt. Wenn’s noch ein bisserl mehr sein darf: Das leistungsstärkste Modell – der iX M60 mit mehr als 600 PS für eine besonders sportliche Performance – kommt im Juni in Österreich auf den Markt. Wir sind allerdings auch mit den 326 Ps mehr als zufrieden und freuen uns über gewohnt souveränen Fahrkomfort und den satten Antritt.

Adaptive Rekuperation

Um die Effizienz und auch die Reichweite zusätzlich zu steigern, setzt BMW auf die adaptive und individuell dosierbare Rekuperation. Das bedeutet: Jene Energie, die beim Bremsen entsteht, wird wieder zum Laden der Batterie verwendet. Mithilfe von Navigationsdaten und den Sensoren der Fahrerassistenzsysteme wird die Verkehrssituation ermittelt und die Rekuperation darauf abgestimmt. Nähert man sich zum Beispiel einer Kreuzung, wird die Rekuperationsleistung erhöht und damit gleichzeitig Energie in die Hochvoltbatterie eingespeist und die Verzögerungswirkung genutzt. Hat man hingegen freie Fahrt kann die sogenannte Segel-Funktion aktiv werden, mit der der Wagen ohne Antriebsmoment dahinrollt, sobald das Gaspedal entlastet wird. In der Fahrstufe B ist automatisch eine hohe Rekuperationsleistung aktiviert, in der auch das für Elektroautos charakteristische One-Pedal-Feeling erzeugt wird. Sprich, man fährt nahezu ausschließlich mit dem Gaspedal. Der BMW iX xDrive40 verfügt übrigens über eine Batterie, die einen Netto-Energiegehalt von 71 kWh aufweist. Gleichstrom kann mit einer Leistung von bis zu 150 kW geladen werden. So lässt sich der Ladezustand in einer guten halben Stunde von zehn auf 80 Prozent erhöhen.

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Das E-Antriebsgehäuse wird übrigens exklusiv im BMW Werk Steyr gefertigt. © Thom Trauner

Großer Wurf der Bayern 

BMW läutet mit den iX-Modellen ein neues Zeitalter der Mobilität ein, heißt es in der Presseinformation, man ist sichtlich stolz, dass damit ein großer Wurf gelungen ist. Und für gewöhnlich nimmt man solche Aussagen mit einem milden Lächeln hin. Für jeden Hersteller ist sein Produkt das Beste. In diesem Fall sind Stolz und Selbstvertrauen allerdings gerechtfertigt, denn die Bayern gehen mutig neue Wege – und dieser Mut wird belohnt. Beim iX passt wirklich alles, er ist ein Koloss von einem Wagen, der nicht nur mit seinem imposanten Äußeren besticht, sondern auch mit seinen inneren Werten. Einzig die Reichweite ist (noch) nicht ganz dort, wo wir sie uns wünschen und im Alltag auch brauchen. Zwar gibt BMW selbige mit bis zu 425 Kilometern an, doch das ist unter normalen Bedingungen nicht zu schaffen. Nicht einmal mit bestem Willen! Vor allem im Winter, wenn die Temperaturen unter null Grad sind und man auch auf Annehmlichkeiten wie Sitzheizung oder -massage nicht verzichten möchte, sind zwischen 250 und 300 Kilometer – wie in unserer Testzeit – weitaus realistischer.

Und der Herausgeber kann sich ein letztes Lächeln zum Abschied nicht verkneifen und sagt mit einem Augenzwinkern: „Ich würde wohl durchschnittlich nur 150 Kilometer schaffen, weil mich das Gaspedal einfach zu sehr reizt!“

 

DATEN & FAKTEN

BMW iX xDrive40

Abmessungen:

Länge: 4953 mm

Breite: 1967 mm

Höhe: 1695 mm

Kofferraum: 500 – 1750 Liter

kombinierte Systemleistung: 240 kW/326 PS

Reichweite nach WLTP: bis zu 425 Kilometer

Stromverbrauch: 21 – 19,4 kWh

Preis: ab 79.350 Euro

Preis Testmodell: 105.162 Euro