Lifestyle | 02.12.2021
Hysterical Sisters: Kurzfilm soll Tabus brechen
„Leider wissen die wenigsten menstruierenden Menschen, dass starke Regelschmerzen nie normal sind, und sie leiden meist in Stille“, erzählt Chiara Schreder. Die junge Frau ist selbst von Adenomyose betroffen. Dabei wachsen Zellen der Gebärmutterschleimhaut in die Gebärmutterwand, die diese wiederum abnormal vergrößern können. Da diese dort nicht hingehören, kann das zu starken Schmerzen, während, vor und nach der Monatsblutung führen. Mit dem Kurzfilmprojekt „Hysterical Sisters“ möchte sie auf Menstruationskrankheiten aufmerksam machen.
Das junge Team vor und hinter Kamera besteht aus oberösterreichischen und Wiener Filmemacherinnen, die auf künstlerische Weise über die Auswirkungen der beiden chronischen Krankheiten Adenomyose und Endometriose aufklären und einen internationalen Dialog eröffnen wollen. „Durch unser Herzensprojekt wollen wir Tabus brechen, entstigmatisieren und Bewusstsein schaffen“, erklärt die Regisseurin. Denn die Zahl der Betroffenen ist größer, als man denkt: Weltweit leidet etwa eine von zehn menstruierenden Personen an einer beiden Krankheiten. Aufgrund häufiger Fehldiagnosen wird allerdings vermutet, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist. Zudem wird Adenomyose im deutschsprachigen Raum oftmals nicht als eigene Krankheit anerkannt, sondern lediglich als Unterform der Endometriose gesehen. „Diesen Diskurs behandeln wir im Film jedoch nicht“, so Chiara Schreder. „Uns geht es vielmehr um eine künstlerische Aufarbeitung unseres alltäglichen Schmerzes.“
„Hysterical Sisters“ ist übrigens kein Dokumentarfilm, sondern ein abstrakter, fiktiver Kurzfilm, der den Alltag von Betroffenen auch für Nicht-Betroffene greifbar machen soll. Außerdem möchte das Team allen weltweit Betroffenen zeigen, dass sie mit ihrer Krankheit und den Schmerzen im Alltag nicht alleine sind.
Mehr Infos: www.hystericalsistersfilm.com