Lifestyle | 30.11.2022
Ein süßer Hauch
Der Historiker und Autor Johannes Sachslehner aus Scheibbs nimmt uns in diesem wundervollen Buch mit auf eine Zeitreise in die weihnachtliche Welt von anno dazumal. Nostalgische Tagebucheintragungen, Memoiren bekannter Familien, Reiseberichte und Erzählungen von alten Traditionen lassen uns in Erinnerungen schwelgen und zaubern – gemeinsam mit köstlichen Rezepten von Ingrid Pernkopf – jene Atmosphäre der Vorfreude, die unsere Herzen alljährlich so sehr berührt.
Windbäckerei (Baiser)
3 Eiweiß
130–160 g Puderzucker
Spritzer Zitronensaft
Prise Salz
Puderzucker oder Mandelblättchen zum Bestreuen
1.
Eiweiß mit der Hälfte des Zuckers, Zitronensaft und einer Prise Salz in einer Schüssel über einem Wasserbad bis ca. 50 °C cremig schlagen. Dann von der Hitze nehmen, restlichen Zucker untermischen und steif ausschlagen.
2.
Den Backofen auf 90 °C vorheizen.
3.
Nun die Masse in einen Spritzsack mit glatter oder gezackter Tülle füllen und kleine Gebäckstücke in beliebiger Form (Ringerl, Busserl, Stangerl, Krapferl etc.) mit etwas Abstand auf ein vorbereitetes Backblech aufspritzen.
4.
Nach Belieben mit Puderzucker oder Mandelblättchen bestreuen und im vorgeheizten Backofen bei offenem Zug (Backofen bleibt einen Spalt offen, indem man z. B. einen Kochlöffel zwischen Tür und Rahmen klemmt, damit es zu keiner Dampfentwicklung kommt) 2–4 Stunden antrocknen lassen. Je nach gewünschtem Grad der Trockenheit bei Bedarf noch 1–2 Stunden bei ca. 50 °C nachtrocknen lassen. Die Masse sollte aber dabei nicht zu braun werden! (Nimmt sie leicht Farbe, dann Temperatur drosseln.)
5.
Gut verschlossen aufbewahren, denn Windbäckerei zieht schnell Feuchtigkeit an.
Hutzelbrot (Früchtebrot)
FÜR DIE FÜLLE
50 g Datteln
200 g Kletzen (Dörrbirnen)
100 g getrocknete Feigen
150 g Dörrzwetschken
100 g ganze Haselnüsse
100 g ganze Walnüsse
100 g Orangeat
200 g Rosinen
Prise Salz
10 cl Rum (60 oder 38 % Vol.)
1/2–1 TL Zimt
1/2 TL Lebkuchengewürz
Evtl. 1/4 TL gemahlener Ingwer
125 ml heißes Wasser (wenn die Früchte sehr trocken sind, Wasseranteil erhöhen)
FÜR DEN TEIG
250 g glattes Weizen- oder feines Dinkelmehl
20 g Feinkristallzucker
Prise Salz
1/2 Pkg. Trockenhefe
125 ml lauwarme Milch
1.
Für die Fülle sämtliche Früchte und Nüsse grob faschieren, in der Küchenmaschine grob hacken oder mit dem Messer nicht zu fein hacken. Mit den restlichen Zutaten vermengen und zugedeckt ca. 3 Stunden ziehen lassen.
2.
Dann für den Teig Mehl, Zucker und Salz in eine Schüssel geben. Hefe mit lauwarmer Milch auflösen und zugeben. Die Fruchtmasse hinzufügen und alles gut abmischen bzw. verkneten. (Die Masse soll sich vom Schüsselrand lösen.) Ist der Teig zu weich, noch etwas Mehl einarbeiten, ist er zu fest, Rum zugeben.
3.
Teig zu einer Kugel formen, in die Schüssel legen und mit einem Tuch abgedeckt ca. 3 Stunden warm gehen lassen.
4.
Den Teig in 4 Stücke teilen und zu länglichen Striezeln formen. Nochmals zugedeckt 1 Stunde gehen lassen.
5.
Den Backofen auf ca. 170 °C vorheizen.
6.
Striezel auf ein vorbereitetes Backblech legen und im vorgeheizten Backofen 10 Min. anbacken. Hitze auf 160 °C reduzieren und ungefähr 25 Min. fertig backen.
7.
Aus dem Backofen nehmen, mit einem Küchentuch abdecken und auskühlen lassen.
8.
Am nächsten Tag in Frischhaltefolie wickeln und 2 Tage reifen (rasten) lassen.
Schokoladenzwieback
80 g weiche Butter
150 g Gelb-, Roh- oder Rohrzucker
2 Eier
240 g glattes Weizen- oder feines Dinkelmehl
40 g Kakaopulver
120 g ganze geschälte Mandeln
50 g etwas klein gehackte Schokoladedrops oder Schokolade
50 g getrocknete Preiselbeeren
1/2 TL Natron
Prise Salz
1.
Butter mit Zucker in einer Schüssel mit dem Handmixer oder in der Küchenmaschine mit dem Schneebesen schaumig schlagen. Nach und nach die Eier unterrühren.
2.
Mehl und die restlichen Zutaten entweder mit einer Teigkarte, einem Knethaken oder mit der Hand (Einweghandschuhe überziehen, dann bleibt der Teig nicht so kleben!) untermengen.
3.
Teig nur bei Bedarf kurz kühl stellen.
4.
Den Backofen auf 165–175 °C vorheizen.
5.
Aus dem Teig 4–5 längliche, flache Rollen formen und diese auf ein vorbereitetes Backblech legen. Im vorgeheizten Backofen ca. 25 Min. backen.
6.
Auskühlen lassen und währenddessen die Hitze auf 150 °C reduzieren.
7.
Die Rollen mit einem Sägemesser in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden und mit einer Schnittfläche nach unten wieder auf das Blech legen. Nochmals ca. 10 Min. trocken ausbacken.
8.
Auskühlen lassen und danach gut verschlossen lagern.
Rumkugerl
ca. 250 g Biskuitreste (hell, dunkel oder Nussbiskuit)
40 g Kokosfett
30 g dunkle Kuvertüre oder Schokolade
20 g fein gesiebter Puderzucker
20 g Vanillezucker
10 g Kakaopulver
50 ml Rum
evtl. 30 g passierte Johannisbeermarmelade
1.
Die Biskuitreste in eine Schüssel geben und zerbröseln.
2.
Kokosfett und Kuvertüre bzw. Schokolade in einem Topf über einem Wasserbad schmelzen und wieder etwas abkühlen lassen.
3.
Nun alle Zutaten gut miteinander vermengen (bei einer zu festen Masse die Flüssigkeitsmenge erhöhen). Anschließend leicht fest werden lassen.
4.
Mit angefeuchteten (oder mit Einweghandschuhen überzogenen) Händen kleine Kugerl formen.
5.
Nach Belieben die Schokoladeglasur schmelzen, die handschuhüberzogenen Hände damit benetzen und die Rumkugeln darin hin und her rollen, damit sie vollständig mit Glasur bedeckt sind. Sofort in Streuseln grob gehackter Nüsse oder Kokosflocken wälzen, auf Papier absetzen und fest werden lassen. Gekühlt lagern.
TIPP:
Für Kinder ersetzt man den Rum durch einreduzierten (eingekochten) Fruchtsaft.
