Beauty | 24.05.2021
Clean Beauty
Schönheit hat nicht mehr nur mit unserem Aussehen zu tun. Klar, man möchte seiner Haut etwas Gutes tun, sich pflegen und seine Jugend erhalten. Doch nicht um jeden Preis. Ewige Jugend soll heute nicht mehr heißen, dass sich die Überbleibsel unserer Pflegeroutine über Jahrzehnte in der Umwelt verewigen. In den Meeren schwimmen. In den Kreislauf der Natur gelangen. Denn: Hautpflege und Make-up funktionieren auch im Sinne der Natur. Wir haben uns von Kosmetikexperten Günter Stöffelbauer der Bio-Kosmetikmarke dieNikolai Tipps für nachhaltige Kosmetik geben lassen.
INHALTSSTOFFE
„Weniger ist mehr“ ist ein wichtiger Bestandteil der Philo-
sophie in der Naturkosmetik. Vor allem, was die Anzahl der Inhaltsstoffe betrifft. „Je länger die Liste ist, desto mehr synthetische, nicht abbaubare Hilfsmittel wie Silikone, Mikroplastik und künstliche Duftstoffe werden eingesetzt“, erklärt Stöffelbauer. Auch interessant: Die Inhaltsstoffe sind nicht etwa nach Alphabet gereiht, sondern nach Mengenanteil. „In der INCI-Liste werden die Inhaltsstoffe nämlich in absteigender Konzentration aufgelistet – je weiter hinten, desto geringer ist der Anteil davon im Produkt.“
VERPACKUNG
Der wohl offensichtlichste Aspekt beim Thema Nachhaltigkeit ist natürlich die Verpackung. Hier ist das Stichwort Recycling ein großes Thema. „Bei der Verpackung setzen wir auf Glas, Aluminium oder rePET Plastik, die alle gute Recyclingeigenschaften aufweisen“, meint der Experte. Vor allem in diesem Bereich warnt Stöffelbauer vor Greenwashing. Denn wenn Ökoplastik draufsteht, heißt das noch lange nicht, dass es sich um nachhaltige Materialien handelt. Auch Mikroplastik ist ein großes Problem. Obwohl manche Hersteller „mikroplastikfrei“ auf ihre Verpackung schreiben, wird in den Produkten flüssiges Plastik verarbeitet – und das ist nicht nur für uns Menschen gefährlich.
VERTRAUEN
„Durch viele Unternehmen, die Greenwashing betreiben und die fehlende Definition, was Naturkosmetik ist, sollte man sich von ausgebildeten Experten im Fachhandel beraten lassen“, so Stöffelbauer. Durch diese Vertrauensbasis hat man die Gewissheit, wirklich das zu bekommen, was auf der Verpackung versprochen wird.
REGIONALITÄT
Mit diesem Tipp geht auch das Thema Regionalität einher. „Anti-Aging wächst nicht nur im Urwald“, so Stöffelbauer. Denn wenn Naturkosmetik, dann auf jeden Fall regionale. So können wir unseren ökologischen Fußabdruck vermindern und gleichzeitig die österreichische Wirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette ankurbeln. Regionale Rohstoffe und deren Verarbeitung, Produktion von Verpackung und natürlich auch der Verkauf der Produkte über den Fachhandel sichern Arbeitsplätze.
BIOPRODUKTE
Zertifizierte Naturkosmetik ist im Zweifelsfall immer die bessere Wahl. „Wir haben uns dazu entschlossen, Pflegeprodukte mit der Demeter-Zertifizierung zu produzieren.“ Dieses Siegel garantiert ausschließlich biologische und biodynamische Inhaltsstoffe. So kann man seiner Haut die Energie und Kraft geben, welche sie in unserem modernen Alltag braucht.“