Erholsamer Sommer in Oberösterreich

Der Sommer steht vor der Tür, Oberösterreich ist im Urlaubsfieber. Ein perfekter Zeitpunkt, um Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner einige Fragen rund um den Tourismus in Oberösterreich zu stellen.

4 Min.

Der klassische Oberösterreich-Gast ist laut Landesrat Achleitner ein Genießer von Natur, Kultur und Kulinarik und entdeckt gerne Neues. © Land OOE, Oberösterreich Tourismus/ Tom Son

Aufgrund der äußert erfolgreichen Wintersaison startet die Tourismus- und Freizeitwirtschaft in Oberösterreich optimistisch in den Sommer und hat auch schon attraktive Angebote und Erlebnisse für ihre Gäste vorbereitet. Welchen Beitrag hier die Politik leisten kann und warum in Tourismus- und Freizeitbetriebe investiertes Geld gut investiertes Geld ist, hat uns Landesrat Markus Achleitner erzählt. Darüber hinaus hat er uns auch seinen Lieblingsplatz in Oberösterreich verraten. 

Herr Landesrat, die Wintersaison 2022/2023 in Oberösterreich war die zweitbeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Sommer des Vorjahres erzielte Oberösterreich 5,3 Millionen Nächtigungen. Wird man diese Marke heuer wieder erreichen?

Markus Achleitner: Die Wintersaison hat unsere Erwartungen übertroffen, deshalb startet die Tourismus- und Freizeitwirtschaft in Oberösterreich optimistisch in den Sommer. Gestärkt wird dieser Optimismus zusätzlich durch die aktuelle Buchungslage: Sie ist quer durch das ganze Land sehr gut. Daher gilt: Wer zu seinem Wunschtermin einen Platz am gewünschten Urlaubsort finden möchte, sollte rasch buchen. 

Anfang 2019 war die Zusammenlegung von 104 Tourismusverbänden auf 20 eines Ihrer obersten strategischen Ziele für das Tourismusland Oberösterreich. Wie hat sich das Ganze eingespielt?

Die Bündelung der Kräfte macht sich bezahlt, denn in stark umworbenen Märkten braucht es Sichtbarkeit und effizienten Ressourceneinsatz. Kleine Verbände haben hier weniger Chance, große hingegen können ihre Kräfte bündeln und sind so erfolgreicher. Damit gelingt es immer besser, noch mehr Gäste für einen Urlaub in Oberösterreich zu begeistern.

Unsere Welt ist von Unsicherheiten geprägt, steigende Energiepreise machen auch der Hotellerie und Gastronomie zu schaffen. Wie investierfreudig sind die Unternehmerinnen und Unternehmer?

Oberösterreichs Betriebe setzen auf Innovationen und Investitionen und überraschen jedes Jahr wieder ihre Gäste mit noch attraktiveren, moderneren und auch neuen Angeboten. Ich denke etwa an das neue Erlebnisquartier Schafberg-Bahn beziehungsweise neue oder erweiterte Hotels im ganzen Land. Die steigenden Gästezahlen zeigen: Das ist gut investiertes Geld.

Inwieweit werden Tourismusbetriebe und Start-ups in diesem Bereich seitens des Landes OÖ unterstützt? 

Der Tourismus zählt zu jenen Branchen, die besonders rasch auf neue Entwicklungen reagieren müssen. Daher haben wir mit dem „OÖ. Tourismus-Inkubator“ ein eigenes Gründungsprogramm für innovative Tourismus-Start-ups gestartet. Da sich dieses  Erfolgsmodell bewährt hat, haben wir es um weitere drei Jahre verlängert. Das Land Oberösterreich investiert in den nächsten drei Jahren 1,1 Millionen Euro in die Unterstützung von langlebigen, innovativen und digitalen Geschäftsmodellen im Tourismus.

Vor seinem Einsteig in die Politik war Landesrat Markus Achleitner im Tourismus tätig. „In beiden Berufen muss man Menschen mögen“, sagt er.

Ein Problem in der Tourismusbranche ist der Fach- und Arbeitskräftemangel. Wie kann das Arbeiten in der Branche wieder attraktiver gemacht werden?

Der Fachkräftebedarf betrifft viele Branchen, nicht nur den Tourismus. Wir müssen an vielen Stellschrauben drehen, u.a. auch an der Ausbildung. Oberösterreichs Betriebe werden auch immer wieder als besonders attraktive Arbeitgeber ausgezeichnet. Und sie haben einen besonderen Trumpf: In Oberösterreich kann man dort arbeiten, wo andere Urlaub machen, weil es bei uns so schön ist.

Welche Maßnahmen seitens der Politik braucht es, damit auch Menschen aus dem Ausland leichter im Tourismus und in der Gastro arbeiten können?

Es hat bereits Verbesserungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte gegeben, aber es wird noch weitere brauchen, um möglichst unkompliziert Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen. Etwa die Öffnung für Lehrlinge oder auch eine Verschlankung und Digitalisierung des Bewilligungsverfahrens.

Sie selbst kommen vom Tourismus, haben eine entsprechende Ausbildung und waren Generaldirektor der OÖ. Thermenholding. Gibt es etwas, was Sie aus dieser Zeit vermissen und inwieweit kommen Ihnen diese Erfahrungen jetzt als Landesrat zugute?

Politik und Tourismus haben eines gemeinsam: Man muss die Menschen mögen, und wenn man positiv und offen auf sie zugeht, dann findet man einen gemeinsamen Weg. Als „Wirtsbua“ ist mir das sozusagen in die Wiege gelegt. Und es freut mich besonders, dass ich den Bereich, in dem ich selbst tätig war, jetzt maßgeblich mitgestalten darf.

Wie schaut Ihrer Ansicht nach der klassische Oberösterreich-Gast aus?

Der klassische Oberösterreich-Gast ist ein Genießer der Natur, der Erholung, Kulinarik und Kultur schätzt. Sie oder er ist dabei aber selbst aktiv und entdeckt und erkundet gerne Neues.

Verraten Sie uns noch Ihren Lieblingsplatz in Oberösterreich?

Immer wieder das Almtal – der Almsee mit dem Massiv des Toten Gebirges im Hintergrund ist für mich ein Kraftplatz, der mir Ruhe und Energie schenkt und mich demütig macht, auf diesem schönen Fleckchen Erde leben zu dürfen.

Abo

Wählen Sie Ihr persönliches Abo aus