Jungbrunnen Yoga

Yoga baut Stress ab, kurbelt die Verdauung an und wirkt nachweislich verjüngend. Mehr als gute Gründe, um uns spätestens jetzt auf die Matte zu begeben. Wie der gefeierte Trend „Anti-Aging-Yoga“ funktioniert, hat uns Model und Yogalehrerin Doris Kemptner verraten.

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Mag. phil. Doris Kemptner hat Philosophie, Psychologie und Ernährung auf Lehramt an den Universitäten in Wien und Madrid studiert. 2011 hat sich das Model in Indien und Thailand zur professionellen Yoga- und Reiki-Lehrerin ausbilden lassen. Seither gibt sie Yoga-Stunden in ausgewählten John-Harris-Fitnessstudios (Margaretenplatz, Schillerplatz und Hauptbahnhof) in Wien. Darunter auch Anti-Aging-Yoga-Sessions.

Om! Wer hätte gedacht, dass Yoga uns nach einem stressigen Tag nicht nur erdet, sondern auch noch einen verjüngenden Effekt auf Körper, Geist und Seele hat? Ja, richtig gehört. Schon bestimmte Asanas (Übungen) können nämlich nachweislich helfen, die Haut zu straffen, Rückenschmerzen vorzubeugen und die gesamte Vitalität zu erhöhen. 

Anti-Aging mit Yoga. Das Ganze nennt sich Anti-Aging-Yoga und ist in Amerika schon längst der Trend schlechthin unter Yoga-Liebhabern und angehenden Yoginis. „Das Geheimnis des Anti-Aging-Yogas liegt neben den Übungen nicht zuletzt in der bewussten und tiefen Atmung durch die Nase. Gerade im Alltag schöpfen wir unser Lungenvolumen meist nur gering aus. Dabei beruhigt eine richtige Atmung das Nervensystem, verbessert Schlafstörungen und boostert unsere Zellen mit Sauerstoff. Letzteres hat wiederum einen positiven Effekt auf unser gesamtes Herz-Kreislauf-System und auf unsere Ausstrahlung“, weiß Doris Kemptner, die bei ihren Yoga-Sessions unter anderem auf die Bienenatmung sowie die Wechselatmung „Nadi Shodana“ schwört. Das Know-how hat sich die gebürtige Grieskirchnerin in Indien und Thailand angeeignet, wo sie sich zur professionellen Yoga- und Reiki-Lehrerin ausbilden ließ. Seit einigen Jahren gibt die Mutter eines Sohnes auch Anti-Aging-Yoga-Sessions in drei John-Harris-Fitnessstudios in Wien. Gemeinsam mit dem Model haben wir uns auf die Yogamatte begeben, wo sie uns die effektivsten Jungbrunnen-Übungen zum Einstieg gezeigt hat. 

Katze und Kuh

Für diese Übung in den Vierfüßlerstand gehen, Schultern über die Handgelenke und Hüften über den Knien positionieren. Ellbogen nach außen drehen und nicht völlig durchstrecken. Mit dem Einatmen den Kopf nach oben heben und für die Kuh-Position mit dem Rücken ins Hohlkreuz gehen. Für die Katze beim nächsten Ausatmen einrollen, den Nabel zur Wirbelsäule ziehen, Steißbein unten lassen und den Blick zum Bauchnabel richten. Im Rhythmus mit der Ein- und Ausatmung die Bewegungen fünf bis sieben Mal wiederholen. 

Wirkung: Die Übung massiert die Bauchorgane, beruhigt das Nervensystem, aktiviert die Wirbelsäule und bereitet auf die nachfolgenden Asanas vor.

Herabschauender Hund

Aus dem Vierfüßlerstand lösen, Zehen aufstellen und die Position des herabschauenden Hundes einnehmen. Beine ein paar Mal auf- und abbewegen, um den unteren Rücken aufzuwärmen. Im Anschluss die Fersen nach unten drücken und versuchen, sie so nah wie möglich zum Boden zu bringen. Währenddessen Handflächen auf die Matte pressen, Bauch einziehen, Nacken entspannen und Blick auf die Füße richten. Solange es sich angenehm und stimmig anfühlt, in dieser Position verharren und tief ein- und ausatmen. 

Wirkung: Der herabschauende Hund hilft bei Rückenverspannungen, regt die Nerven der Wirbelsäule an, kurbelt den Energiefluss an und stärkt aktiv die Knochen.

Kamel

Die Dehnung lockern, die Unterschenkel auf der Yogamatte positionieren. Oberkörper aufrichten und mit Oberschenkel und Waden einen 90-Grad-Winkel bilden, das Becken steht während der Übung gerade und verharrt über den Knien. Schultern nach hinten drücken, Hände mit den Daumen nach außen auf den unteren Rücken positionieren und Ellbogen zusammenziehen. Den Blick nach oben richten, sodass sich der Brustkorb weitet. Geübte können noch einen Schritt weitergehen und die Hände auf den Fersen positionieren. Kopf entspannt nach hinten fallen lassen und einige tiefe Atemzüge halten. 

Wirkung: Die Übung eignet sich perfekt, um die Bandscheiben zu aktivieren und das Nervensystem zu stimulieren. Sie lässt auch frisches Blut zu den Nieren fließen, was wiederum die Reinigung anregt. 

Schulterstand

Für diese Übung in die Rückenlage begeben. Beim nächsten Ausatmen Beine und Becken zur Decke strecken. Mit Unterstützung der Hände Gesäß nach oben heben und anschließend Hände als Stabilisation am unteren Ende des Rückens positionieren und in Richtung Schulterblätter bringen. Rücken, Hüfte und Beine sollte nun eine Linie bilden – das gesamte Körpergewicht lastet auf den Schultern. Die Position, wenn möglich, drei Minuten halten und dabei tief ein- und ausatmen. 

Wirkung: Der Schulterstand fördert die Gesundheit der Schilddrüse, sorgt für eine ausreichende Durchblutung des Gehirns und entlastet die Lendenwirbelsäule sowie die Beinvenen. Letzteres verhindert auch Krampfadern.

4 wertvolle Anti-Aging- Tipps von Doris Kemptner 

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1. Regelmäßig warmes Wasser trinken 

Lauwarmes Wasser fördert die Verdauung, stärkt die Durchblutung und regt somit die Entgiftung im Körper an. Im Ayurveda kocht man das Wasser sogar für 10 Minuten ab, was die verbesserte Nahrungsaufnahme und -verdauung noch verstärkt. Um den Magensaft nicht zu verdünnen, empfiehlt es sich außerdem, 20 Minuten vor und 45 Minuten nach der Mahlzeit zu trinken und währenddessen nur kleine Schlucke einzunehmen. Am Ende des Tages sollte man dabei auf mindestens zwei Liter Wasser kommen. 

2. Mit Kollagen die Zeit anhalten 

Die Kollagenproduktion nimmt ab dem 25. Lebensjahr ab. Wer also seine pralle, schöne und jugendliche Haut so lange wie möglich behalten möchte, sollte neben einem ausgewogenen und gesunden Lebensstil auf hochwertige Kollagen-Präparate setzen. Als Substitutionspräparate empfehlen sich weiters Zink und Vitamin D. 

3. Omas berühmtes Apfelkompott

Wer kennt und liebt es nicht: Omas Apfelkompott! Und das Beste: Es ist sogar eine Anti-Aging-Geheimwaffe. Denn durch das Erhitzen werden die Äpfel bekömmlich für den Magen und tragen mit ihrer flüssigen Kochweise für den verbesserten Nährstofftransport im Blut bei. Kleiner Tipp: statt Zucker, einfach Gojibeeren oder Jujubedatteln einkochen. Schmeckt unglaublich gut und ist auch auch gesünder! 

4. Die Kraft der Pflanzen 

Naturbelassene und hochqualitative ätherische Öle riechen nicht nur betörend gut, sondern haben mit ihrer konzentrierten Form an Heilpflanzen auch eine wohltuende Wirkung auf unsere Gesundheit und unsere Lebensgeister. Erst kürzlich hat Doris Kemptner ihre eigene Linie an verschiedenen ätherischen Ölen gelauncht (erhältlich unter www.doriskemptner.com). 

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